Zero-Waste-Konzept für Glasfaserverbundstoffe

Gepostet von am 20. Apr 2017

Zero-Waste-Konzept für Glasfaserverbundstoffe

Gastbeitrag: neocomp GmbH

Glasfaserverstärkter Kunststoff – kurz als GFK oder umgangssprachlich auch als Fiberglas bezeichnetist ein Material mit vielen Vorteilen. Im Vergleich zu Holz, Stahl oder Aluminium zeichnet sich GFK durch ein geringes Gewicht, Witterungs- und Chemikalienbeständigkeit und Bruchfestigkeit sowie einer guten elektrischen Isolationswirkung aus, bei gleichzeitig niedrigem Gewicht. Auch aus Kostengründen wird dieser Werkstoff, der aus Glasfasern und einer Harzkomponente besteht, in vielen Branchen und Produkten verwendet. So bestehen heutzutage neben Rotorblättern von Windenergieanlagen auch Auto- oder Flugzeugteile, Rohre, Tanks, Fensterprofile, Treppengittersysteme und Freizeitartikel wie Ski aus diesen hochwertigen Verbundstoffen. Nachteilig waren bislang nur die begrenzten Wiederverwertungsmöglichkeiten. Denn ist der Faser-Harz-Verbund erst einmal ausgehärtet, lässt er sich nicht wieder in seine Bestandteile trennen und recyceln. Konventionelle Be-und Verarbeitungsverfahren lassen sich hier nicht anwenden.

Doch was passiert mit den Faserverbundabfällen, wenn die Produkte das Ende ihres Lebenszykluses erreicht haben? Eine Deponierung des Materials ist seit 2005 per Gesetz verboten. Eine vollständige „stoffliche“ Verwertung ist grundsätzlich technisch möglich, jedoch ökologisch und ökonomisch nicht sinnvoll.

Vollständige Verwertung in der Baustoffindustrie

Die neocomp GmbH, ein Unternehmen der Nehlsen Gruppe sowie der neowa GmbH, hat zur Wiederverwertung von GFK ein umweltgerechtes und wirtschaftliches Verfahren entwickelt. In der Aufbereitungsanlage wird der Beginn eines umweltgerechten und geschlossenen Verwertungskreislaufes festgelegt. Die in der Anlage produzierten Ersatzstoffe werden nach einem „Zero-Waste“-Konzept einer vollständigen Verwertung zugeführt und vorranging für die Herstellung von Zement genutzt.

Mehrstufiger Verarbeitungsprozess

In der Anlage werden GFK-Abfälle sowie Reststoffe aus der Papierindustrie verarbeitet. Die GFK-Abfälle setzen sich zusammen aus Produktionsabfällen und End-of-Life-Abfällen, wie z. B. Rotorblättern ausgedienter Windkraftanlagen.

Die Rotorblätter werden in einem speziellen Verfahren bereits auf der Baustelle in transportfähige Längen geschnitten und somit sauber und wirtschaftlich zur Anlage gebracht. In der neocomp erfolgt die verfahrenstechnische Behandlung in einem mehrstufigen Prozess. Die so produzierten Ersatzstoffe, dienen als Substitut für Rohmaterialien (Kohle und Sand) in der Zementherstellung. Das im GFK enthaltene und im Ersatzstoff verbleibende Silizium ist ein wichtiger Rohstoff für die Zementproduktion. Die Spuckstoffe liefern darüber hinaus den notwendigen Brennwert. Des Weiteren entspricht die Konzentration an chemischen Elementen genau dem Anforderungsprofil der Industrie und des Gesetzgebers an diese Stoffe. Derzeit produziert die neocomp GmbH mit der GFK-Anlage 100 Tonnen Ersatzstoffe pro Tag.

Ausbau der Kapazitäten

An Faserverbundabfällen wird es in Zukunft nicht mangeln, wie die Situation in der Windenergiebranche beispielhaft zeigt: Laut dem Bundesverband Wind Energie waren Ende 2016 insgesamt 27.270 Windenergieanlagen in Deutschland in Betrieb. Eine Anlage hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 20 Jahren. Spätestens dann haben die aus GFK gefertigten Rotorblätter das Ende ihres Lebenszykluses erreicht und müssen entsorgt werden. Mit Blick auf diese Prognosen sowie die hohe Nachfrage nach den Ersatzstoffen auf dem Markt plant das Unternehmen schon jetzt den Ausbau der internen Kapazitäten und knüpft Kontakte zu weiteren Branchen als Abnehmer der Ersatzstoffe.

 

Link zum Imagefilm:

https://www.youtube.com/watch?v=OzKuvzxQubs

 

neocomp GmbH

Betreiber der GFK-Aufbereitungsanlage ist die neocomp GmbH – ein Unternehmen der Nehlsen Gruppe sowie die neowa GmbH. Das 2015 gegründete Unternehmen ist auf die nachhaltige Verwertung von glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) spezialisiert. Als professioneller Aufbereiter bietet das Unternehmen eine 100-prozentige Verwertungsgarantie.

Ihr Ansprechpartner

Mika Lange
info@neocomp.eu

www.neocomp.eu

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